Und noch ein schwerer Tag

Und noch ein schwerer Tag…

… und wie ich meine noch viel schwerer.

Neele musste zur Dottoressa. Und heute war ich die Begleitperson.

Konnte ich mich gestern noch damit rausreden, dass ich den Spinner nicht SO festhalten kann, wie es erforderlich ist, gab es für diesen Impf- und Kontrolltermin keine Ausrede.

Es war an mir, das Trinchen zur Schlachtbank zu führen.

Es ging schon schlecht los mit dem Gebrüll des kleinen Satans. Er durfte nicht mit. Wohin auch immer, das ist ihm dann ja egal, er DURFTE NICHT MIT! Ausreichend Grund aus seiner Sicht, das ganze Haus zusammenzubrüllen!

Zu Neelchens Sicherheit trägt das gerade nicht bei. Hochnervös haben sie und ich das Haus verlassen.

Ich bin mir ja immer sicher, dass sie weiß, wohin es geht… 20 mal pinkeln auf 300 Metern ist definitiv nicht normal für unsere Madame. Reine Verzögerungstaktik.

In der Praxis angekommen hat sie sich sofort da hingesetzt, wo Wartende sitzen sollen: auf der Bank.

Wie peinlich. Irgendwie lässt das ja immer Rückschlüsse auf das zu Hause Erlaubte zu.

Nun gut, man kennt uns dort ja. Und so, wie man Brunos Gehabe kennt, kennt man auch Neelchens mimimi… sie war wieder Mädchen in Reinkultur.

Extrem leidender Blick (Schlachtbank!!), nur Leckerchen von mir nehmen (und das will was heißen!), am liebsten auf den Arm genommen werden wollen, bei allen Anwesenden Mitleid auslösend…

Mitleid übrigens, das mit mir keiner hat.

Ich werde immer wahlweise belächelt oder damit konfrontiert, WEN Bruno am Vortag alles so angeknurrt hat in der Praxis.

Und dann kam die Lieblingsdottoressa. Ein Lichtblick für das Bernsteinauge. Niemand kann so gut versichern, dass sie so ein toller Hund ist. So ein Schatz. So eine Seele. So hübsch. So lieb.

Das geht runter wie Öl. Also mir jetzt. 

Neele genießt es aber auch. Zwar immer vorsichtig und mit Blick in meine Richtung. Aber sie lässt sich kraulen und wie nebenbei abtasten. Die erlösende Nachricht kam prompt (danke Kathrin 😘): der Knubbel verändert sich nicht. Kein Handlungsbedarf.

Jetzt noch schnell impfen. Das ist selbst für mich ein Kinderspiel. 

Auch, wenn ich Neeles skeptischen Blick auf die wahnsinnig lange und dicke Nadel durchaus bemerke. Die Versicherung der Dottoressa, dass es das feinste, dünnste Kindernädelchen aller Zeiten ist, überhört mein braunes Reh.

Allein ihr Blick in Richtung Einstich spricht Bände. 

Da muss selbst ich schon wieder lachen.

In der nächsten Woche gibt es noch eine Impfung.

Kinderspiel. Also für mich jetzt!

ICH mach mir ja keine Sorgen mehr!

ICH NICHT!!

Helikopter sind die Anderen!