Nächte wie diese...

Oh Herr, lass Kaffee in Fässern vom Himmel fallen.
Was für eine Nacht!

2:00 (in Worten: zwei!!) Uhr.
Ich werde wach von einem schäbig hohen Piepen. Schlaftrunkene Überlegungen haben mich von Alarmanlage über Sturmwarnung der Wetterstation schnell zum Rauchmelder geführt.
RAUCHMELDER!!!!!!! Schlagartig voll da!
Beine aus dem Bett geschwungen, leider auf das braune Reh getreten. Man hatte sich, ebenfalls fiepend, davorgelegt. Von ihrem Jauler (es tut mir leid, Mäuschen!) angestachelt, meldete sich natürlich Bruno zu Wort. Laut, kläffend, schreiend. Ganz meine Geräuschkulisse um diese Uhrzeit.
Raus aus dem Schlafzimmer. In Gedanken schon die Reihenfolge der zu rettenden Dinge sortiert: EU-Heimtierausweise der Ochsen, Hundebetten nach Alter und Gefallen, Leinen und Halsbänder (es sind so schöne dabei!).
Barfuß durch die Bude gehastet, das inzwischen extrem laute Gepiepe versucht zu lokalisieren, über den immer hektischer werdenden Terrier gestolpert und fast lang in den Hauswirtschaftsraum geschlagen. Es lief.
Immerhin war ich an der Quelle der Randale.
Ausgerechnet hier. Eine höhere Decke haben wir fast nirgendwo im Haus.
Zum Glück roch nix nach Qualm. Eine Leiter musste her.
Wo war eigentlich der beste aller Ehemänner? Sein Hustensaft schien wie ein Narkotikum zu wirken.
Leiter?
Wo, verdammt, haben wir unsere große Leiter???
Inzwischen eiskalte Füße. Schnell in meine UGGs gestiegen. Selbst wenn es jetzt brennen würde, ich wäre gerüstet. Göttergatte behauptet immer gerne, dass diese hässlichen Dinger aussähen, als wollte ich im australischen Busch die Feuerwalze austreten.
Leiter. Mir fiel es ein. Ich musste raus in den Garten, besser gesagt in den Schuppen. Schöne Sch…
Die Köter inzwischen vollends hysterisch. Wenn ich nicht gleich ´ne Zigarette kriegte, ich auch.
DbaE war anscheinend immer noch nicht wach.
Es half nichts, ich musste raus. Den langen Trümmer durch die Garage in den HWR geschleppt. Jetzt das eigentliche Dilemma: ich bin nicht höhenfest. Dass Bruno angesichts dieses aus seiner Sicht höllischen Gerätes sich immer mehr in Rage schrie, machte die Angelegenheit nicht besser.
Ich war kurz vor einem Kollaps.
Nach zwei Stufen wurde mir schummerig. Aber umfallen ging nicht… mein Anblick (Schlafklamotten kombiniert mit diesen australischen Tretern) konnte man keinem Rettungsdienst zumuten.
Und dann kam die Rettung. Hinter mir erschallte der Ruf „runter da!“
Der beste aller Ehemänner kam genau zur rechten Zeit… ich wäre nie bis an dieses inzwischen unerträglich laut und schrill piepende Ding gekommen.
Und endlich war es ruhig.
Und ich war wach. Aber so was von. An Einschlafen war nicht zu denken.
Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir Husten. So richtig fiesen Husten. Dann würde ich auch diesen Saft bekommen.
Vor allem wäre ich dann nicht die einzige, die bis zu „Cher“ kein Auge mehr zugetan hat.
Und im Gegenteil  zu mir konnten die Hunde heute Morgen natürlich liegenbleiben. Was sie auch getan haben. Undankbares Pack. Ich rette alles, was ihnen gehört (zumindest gedanklich) und sie schnarchen mir bei meinem ersten Cappuccino des Tages die Ohren voll.

 Ich wünsche euch allen einen besseren Start in diesen Mittwoch!