Mensch, Bruno, sei der Terriator!

Ach, Bruno,
gestern noch mein kleiner Mini-Satan,
heute Morgen wieder das Elend in Person.
Ich weiß, dass es wahrscheinlich schon heute Mittag wieder besser geht. Und diese Tage sind ja zum Glück inzwischen auch eher selten.
Und trotzdem bricht es mir morgens das Herz, wenn ich dich schon vor sieben jagen muss....Jagen, um die erste Tablette in dich reinzubekommen.

Jagen, um dir die so dringend benötigten Tropfen in die Augen zu geben.

Es gibt Tage, an denen komme ich damit besser klar.
Dann weiß ich, dass die Medikamente gleich wirken werden und du wahrscheinlich - kaum, dass ich das Haus verlassen habe - schon kurze Zeit später wieder die arme Neele jagen wirst.
Und dann gibt es Tage wie heute, an denen sich in mir schon alles zusammenschnürt, wenn du vor mir flüchtest, sobald du siehst, dass ich deine Tablettenbox in der Hand habe. Wenn du dich dann vor mir ganz klein auf dem Boden auf den Rücken legst, du weißt, dass ich dir nichts Böses will, du aber eigentlich gerade nur eins willst: in Ruhe gelassen werden. Wenn du dich verkriechst, im letzten Winkel des Hauses.

Ich schreibe so oft darüber, wie wenig gesellschaftsfähig du bist. Wie wenig zu Kompromissen bereit. Wie sehr du in jeder Diskussion das letzte Wort haben möchtest. Und, ich gestehe, es auch oft genug hast.
Du bist rotzfrech. Dein Hang zum Größenwahn ist berüchtigt. Deine Zähne sind es noch viel mehr. Du lässt keinen Zweifel daran, was dir gehört: deine Familie, dein Haus, dein Ball, dein Wohnmobil, dein Vizsla. Teilen ist nicht so deins, egal in welcher Beziehung.

Aber an Tagen wie heute weiß ich noch mehr als sonst, dass es (auch) das ist, was dich ausmacht. Dein Charme, dein Witz und deine unbändige Gabe, uns pausenlos zum Lachen zu bringen… all das ist legendär.
Du Clown. Du völlig unverschämter Terrorist.
An Tagen wie heute ist es mir allemal lieber, du wärst genau das von jetzt auf gleich wieder.
An Tagen wie heute wünsche ich mir geradezu, dass du, gerne auch mit nicht legalen Mitteln, versuchst, mich am Verlassen des Hauses zu hindern.

An Tagen wie heute, an denen mein Hass auf deine „Produzenten“ wieder nach oben kocht, würde ich am liebsten durchs Haus brüllen: SEI DER TERRIATOR!!!
Aber natürlich brülle ich nicht.
Ich krieche im Hauswirtschaftsraum unter die Wäscheboxen und kraul deinen grummelnden Bauch. Gebe dir da deine Augentropfen.
Und versichere dir, dass gleich alles besser wird.
Und dass du der weltbeste Schnubbibubbi bist.
Egal, was heute für ein Tag ist.
Terriator-Tag oder viel-zu-lieb-Tag.

 PS: bitte merk dir, wie besorgt die Trine wieder um dich war!